Heute fand in kleiner Kommission in Osnabrück die erste Verhandlung in der aktuellen Tarifrunde für die rund 17.000 Beschäftigten der regionalen Metall- und Elektroindustrie statt.
Die Arbeitgeberseite stellte dar, dass die seit 2019 zu beobachtende Rezession in Kombination mit der Corona-Pandemie für die Mehrheit der Betriebe zu einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Lage geführt habe. Auch die IG Metall habe den Ernst der Lage erkannt, baue darauf aber Forderungen auf, für die Arbeitgeber kein Verständnis aufbringen könnten. Die Forderung nach Entgelterhöhungen im Volumen von 4 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten sei angesichts der Krise realitätsfern. Auch 2021 werde – trotz zu erwartender Impffortschritte – ein echtes Krisenjahr bleiben. Deshalb gebe es keinen Raum für Entgelterhöhungen. Auch eine Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich sei keine Lösung.
„Die IG Metall scheint das Offenkundige nicht sehen zu wollen. Wir stecken mitten in einer schweren Krise, die durch den Strukturwandel und on top durch Corona geprägt ist. Die daraus resultierende Unsicherheit und aktuelle globale Investitionszurückhaltung trifft die Unternehmen hart“, betonte Dr. David Frink, regionaler Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Vorstandsvorsitzender der Bernard Krone Holding SE & Co. KG in Spelle. „Auch für die Arbeitgeber steht in dieser Situation Beschäftigungssicherung im Mittelpunkt, denn wir wollen mit unseren Mitarbeitern durch die Krise kommen. In diese Zeit passt es definitiv nicht, Arbeit teurer machen zu wollen, denn die Produktivität liegt am Boden und ein Wachstumspfad ist derzeit nicht in Sicht“, so Frink.
Eine Annäherung konnte nicht erzielt werden. Es soll versucht werden, innerhalb der Friedenspflicht, die am 1. März 2021 endet, zusammen zu einer Lösung zu kommen. Die Verhandlungen werden am 28. Januar fortgesetzt.