Die Produktion in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie (M+E) lag im zweiten Quartal 2020 um 18 Prozent niedriger als im Vorquartal Januar bis März 2020. Gegenüber dem Vorjahresquartal nahm der Output sogar um 31,2 Prozent ab. „Die Zahlen für das zweite Quartal 2020 sind erschreckend. Sie verdeutlichen die tiefe Rezession, die die Corona-Krise in der bayerischen M+E Industrie hervorgerufen hat. Am stärksten sank die Produktion im Quartalsschnitt mit einem Minus von fast 50 Prozent in der bayerischen Automobilbranche, gefolgt von den Herstellern von Metallerzeugnissen mit einem Rückgang um 26 Prozent“, erklärte bayme vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt zum neuen M+E Konjunkturreport 03/2020 der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände.
Immerhin gibt es einen kleinen Lichtblick: „Der Tiefpunkt der Krise scheint vorerst überwunden zu sein. Im Juni zeigte die Produktionskurve bereits wieder nach oben. Auch die Früh- und Stimmungsindikatoren senden positive Signale. Der Aufholprozess wird aber lange dauern. Die Unsicherheiten aufgrund des Infektionsgeschehens machen die wirtschaftlichen Planungen der Betriebe weiterhin schwierig. Insgesamt müssen wir festhalten, dass eine so fundamentale Krise nur durch gemeinsame Anstrengungen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu meistern ist“, so Brossardt.
Denn auch bei den Exporten von bayerischen M+E Produkten zeigen sich laut Report die vollen Auswirkungen der Corona-Krise im zweiten Quartal. So sanken im Vergleich zum Vorjahresquartal die M+E Ausfuhren um insgesamt 37,3 Prozent. In den EU-Binnenmarkt wurde 42 Prozent und in die Eurozone 40,7 Prozent weniger exportiert. Die Ausfuhren in das Vereinigte Königreich verringerten sich um 58,4 Prozent. In die USA wurden 49,6 Prozent weniger Waren exportiert. Die Ausfuhren nach China entwickelten sich aufgrund der wirtschaftlichen Wiederbelebung im Reich der Mitte an März dieses Jahres mit einem Minus von 18,3 Prozent etwas besser als in andere Länder.
Die Anzahl der Beschäftigten in der bayerischen M+E Industrie ist im zweiten Quartal 2020 erneut rückläufig. Von April bis Juni 2020 sank die Beschäftigung um durchschnittlich 2.900 Personen auf nun 857.000 Beschäftigte im Vergleich zum Vorjahresquartal. „Der Beschäftigungsabbau in der M+E Industrie hat durch die Corona-Krise leider an Dynamik gewonnen. Einzig durch den umfangreichen Einsatz von Kurzarbeit konnte bislang ein stärkerer Stellenabbau verhindert werden“, ergänzte Brossardt.